29.08.2012 ·

Pontresina 3. Tag - Gletscherwelt im Berninagebiet

Am Mittwoch fuhren wir mit dem Bernina Express nach Morteratsch. Von dort liefen wir mit Frau Salis zum Gletscher. Unterwegs erhielten wir immer wieder Informationen. Wir hatten unser Beobachtungsbüchlein dabei und dort mussten wir die Infos stichwortartig notieren. Kurz vor dem Gletscher machten wir eine Pause. Wir konnten mit Frau Salis auf die Gletscherzunge steigen, wo wir einen Gletschertopf und kleine und grössere Gletschertische sahen. Laut der Legende, die uns Frau Salis erzählte, wohnte auf dem Gletscher eine schöne Fee. Jäger und Wanderer, welche die Fee sehen wollten, gingen auf den Gletscher und verliefen sich. Eines Tages ging ein Mann namens Atsch, der auch ein guter Jäger und Bergsteiger war, hoch auf den Gletscher. Auch er verlief sich und seine Angehörigen suchten am Abend nach ihm. Da hörten sie eine krächzende Stimme: "Morter Atsch!" (=Atsch ist tot.) Deswegen soll der Morteratschgletscher so heissen.
Über dem Engadin lag in der letzten Eiszeit eine 1.2 Kilometer dicke Eisschicht. 1850 war die letzte kleine Eiszeit vorbei. 1900 kam der Gletscher fast bis zum Hotel Morteratsch hinunter. Heute muss man weit ins Tal hinein marschieren bis man zur Gletscherzunge kommt.
Jährlich geht der Gletscher 35 m zurück. Am Gletscher hat es eine grosse Gletschermühle. Vor 2 Jahren war das Loch noch 35 Meter tief. Heute ist es nur 6 Meter tief.
Gletscherrückgang in den letzten Jahren:
1900-1940 = 520 Meter
1900-1950 = 741 Meter
1900-1960 = 1039 Meter
1900-1970 = 1370 Meter
1900-1980 = 1619 Meter
1900-1990 = 1684 Meter
1900-2000 = 1870 Meter
1900-2010 = 2185 Meter

Nach der Wanderung fuhren wir mit der Rhätischen Bahn nach Diavolezza und von dort mit einer Luftseilbahn zu einem Restaurant Diavolezza hinauf. Der Höhenunterschied betrug ca. 1000 m. Wir sahen vom Restaurant aus auf den Persgletscher hinunter und hatten einen wunderschönen Ausblick auf Piz Palü, Bellavista und Piz Bernina.
Zwei Knaben wollten zu Fuss von Morteratsch nach Pontresina zur Jugendherberge zurückwandern. Es hatte zwei Wege, einer nach links und einer nach rechts. Der Wegweiser zeigte die richtige Richtung nicht so klar an. Die beiden dachten, es führten beide Wege nach Pontresina, deshalb gingen sie den Weg rechts. Doch wie sich nach etwa 3 km herausstellte, landeten sie in einer Kiesgrube. Ein Knabe fragte eine Lastwagenführerin nach dem Weg nach Pontresina. Sie erklärte den beiden den richtigen Weg und diese liefen los. Nach einer halben Stunde kamen sie in Pontresina an. Sie gingen direkt ins Coop, um etwas zu trinken zu kaufen, weil sie nach dieser Wanderung grossen Durst hatten.

Die Jungfrau vom Morteratsch
Rueckgang des Morteratschgletschers